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Zwei Kunstschaffende, ein Paar, zusammen und doch ganz anders in der Kunst zu Hause, verschiedene Genres und Stile, zweidimensional und dreidimensional – und nun endlich die erste gemeinsame Ausstellung!

Das GrenzBlickAtelier freut sich, die Künstlerin Hildegard Pütz und den Künstler Jürgen Böttcher zusammen im ps-raum präsentieren zu können.

Hildegard Pütz (1946, Gladbeck), die Lebens-Erzählerin, macht Erinnerungen, Erlebtes, Gedanken, Eindrücke, Erfahrenes für den Betrachter sichtbar: als Malerei, Fotografie, Grafik und Wortkunst. Sie schaut auf Dinge des Alltags, hält fest, woran andere vorbeigehen. Sie nimmt Gesehenes von ihren Reisen mit und packt auch das goldene Farbenmeer einer Nachmittagssonne in ihr künstlerisches Werk. Und immer wieder zeigen sich Bezüge zur Antike und Philosophie, zum Verborgenen und Ganzen im Leben.

Jürgen Böttcher (1942, Velbert) begann, nach Versuchen auf dem Gebiet der Druckgrafik, seine plastischen „Drahtgeschichten“ mit einer nicht entsorgten Elektrospule und der Bitte: „Wirf die nicht weg, daraus könnte ich noch etwas machen“. Seither werden kleinste Drahtstücke zu Mitprotagonisten seiner dreidimensionalen Kunstunikate. Winzige Teile und Gespinste in eigens dafür gemachten Kästchen laden zum Staunen ein.

Pütz & Böttcher
Kennengelernt haben sich Hildegard Pütz und Jürgen Böttcher als Kollegen am Reeser Gymnasium Aspel in 1975. Sie unterrichtete Kunst und Kunstgeschichte und er lehrte die Sprachen Englisch und Französisch. Hildegard Pütz erinnert sich: „Die Freude an der Kunst hat uns von Anfang an verbunden.“ Und ihre Verbundenheit mündete darin, dass die beiden drei Jahre später ein altes Haus in Dornick kauften, das sie zu ihrem Lebenszentrum und Kunstatelier machten. Mit dieser Ausstellung feiern Pütz & Böttcher auch ihre gemeinsamen Jahre: Jürgen Böttcher wird im Oktober 80 Jahre alt, Hildegard Pütz ist 76.

Hildegard Pütz, die an der Kunstakademie Düsseldorf studierte, Meisterschülerin war und ihr Staatsexamen ablegte, erklärt: „Für mich wurde die künstlerische Arbeit 1984 zum ‚Fulltime-Job‘. Und ich begann zu reisen.“ Es ging nach Italien, Tunesien, Algerien, Malta, Türkei, Kreta – immer brachte sie Geschichten mit und verwandelte diese in Bilder. Größere Arbeitsaufträge brachten sie unter anderem nach Italien und nach Gozo (Malta). Es folgten zahlreiche Ausstellungen in Deutschland, Italien und den Niederlanden, viel Atelierarbeit und auch Buchprojekte. So erschien bei der Eremiten-Presse das Buch „Odi et amo. Zweiundzwanzig Gedichte von Catull mit Original-Graphiken der Künstlerin“. 1989 gründete sie die Graphik Edition Dornick. „In meinen Atelier-Editionen fasse ich nun am Ende meines Lebens Reisen und Kunst zusammen,“ erklärt Hildegard Pütz. Es sind wunderbar geschriebene Texte, die Erinnerungen, Erlebtes und Reiseeindrücke widerspiegeln, die aber zugleich auch einen tiefen Blick in ihr künstlerisches Sein und in ihre Gedankenwelt geben.

Die Werke von Hildegard Pütz sind wunderbar vielfältig. Sie machen Gesehenes, Erlebtes, Zeitspuren sichtbar. Ihre Schwarzweiß-Fotografie entführt in andere Wirklichkeiten. Die farbigen Gemälde lassen den Süden in all seiner Lichtkraft wach werden. Und ihre Wortkunst entführt an Orte und in Zeitbilder, die keinen Leser und Zuhörer unberührt lassen.

 

Jürgen Böttcher arbeitete bis zu seiner Pensionierung als Lehrer, begann aber schon bald mit Gestaltungsarbeiten. Angeregt durch Weißprägungen von Günter Uecker erfolgten erste Versuche mit der Druckgrafik. Eine aufbewahrte Elektrospule, deren Drähte im Laufe der Jahre oxidiert, dadurch schwarz und brüchig geworden waren, wirkte wie ein Zauber auf Böttchers kreativen Drang. Hildegard Pütz erzählt: „Er wickelte die Spule ab und ließ sich von den entstandenen Bruchstücken anregen. Ein weißer, quadratisch zugeschnittener Karton bildete die Grundlage für die ersten „Sticheleien“. Auf feine Linien stichelte er kleine Löcher und setzte unterschiedlich lange, gebogene, gedrehte, gewickelte Drahtstücke ein.“ Das Ergebnis war die erste „Drahtgeschichte“. Inzwischen sind es viele filigrane, beeindruckende Werke geworden, die in weißen Kästchen ihren Auftrittsraum haben.

„Jede Gestaltung entwickelt sich in einem langen, mühsamen Arbeitsprozess. Für ihn ist es die reine Freude. Ich konnte nur über seine Geduld staunen,“ sagt Hildegard Pütz über ihren Mann. Und tatsächlich: Wer die Kästchen sieht, in welchen kleinste Eierschalenstückchen, Reiskörner, millimetergroße Blumensamen, winzige Papierschnipsel auf Drähten sitzen, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

 

Die Eröffnung findet am Sonntag, 9. Oktober 2022 um 11.00 Uhr statt.

Um Anmeldung wird gebeten unter: info@grenz-blick.eu oder +49 151 22 678 191

 

Öffnungszeiten – Samstag & Sonntag jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr:

OKTOBER:
15.10. & 16.10.
22.10. & 23.10.

NOVEMBER:
5.11. & 6.11.
12.11. & 13.11.

DEZEMBER:
3.12. & 4.12.
10.12. mit „Adventsfenster“ von 17.00 – 18.00 Uhr
11.12: Finissage um 14.00 Uhr

 Und auf Absprache.

Im November und Dezember finden außerdem Lesungen und auch das „Adventsfenster“ statt.
Die aktuellen Termine werden zeitnah auf www.grenz-blick.eu publiziert.

Lesung im November: Hildegard Pütz wird selbst – zusammen mit Verena Winter – unter anderem ihre Kindheitserinnerungen an eine Hochzeit im münsterländischen Ort Seppenrade vortragen. „Die Sonne schien. Es war warm. Die Alleebäume zogen an uns vorüber, dicke alte Linden mit gekälkten weißen Buchbinden. Wir fuhren durch weite, sanfte, grüne münsterländische Landschaft. (…) Zum ersten Mal und dann noch oft zeichnete, malte ich in Seppenrade auf dem Hof, im Haus, im Garten, in der Landschaft, berührt, begeistert, neugierig geworden (…)“.

Adventsfenster im Dezember: Samstag, 10. Dezember 2022 von 17.00 – ca. 18.00 Uhr

Finissage: Sonntag, 11. Dezember um 14.00 Uhr


Es gelten die jeweils aktuellen Corona-Regeln wie Maskenpflicht bzw. 3G-Regeln.

Bitte informieren Sie sich zuvor.

Adresse:
GrenzBlickAtelier im ps-raum
Hahnenpatt 2
Bolandshof
D-46399 Bocholt-Suderwick
(Eingang: Ecke Lange Fohre/Dinxperloer Straße)

Fotocopyright: Joop van Reeken

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