Die erste Ausstellung im Frühjahr 2019 im GrenzBlickAtelier im ps-raum zeigt die kreative Vielseitigkeit der bildenden Künstlerin Dagmar Kleimann, die unter dem poetischen Pseudonym Judith von Tora auch eine wortgewandte Lyrikerin ist.
„Ich erzähle in Bildern“, beschreibt Dagmar Kleimann (1960, Castrop-Rauxel) ihr künstlerisches Schaffen. „Ich arbeite knapp. Es entstehen Versuche, mit wenigen Strichen das Wesentliche und sich schnell Verflüchtigende festzuhalten. Male zügig, um es nicht zu verlieren. Schnelle technische Verfügbarkeit bleibt die Grundvoraussetzung für mich bei der Auswahl von Materialien, um mit dem davoneilenden Gefühl, was sich von der Oberfläche wieder in das Dunkel absetzen möchte, Schritt zu halten.“
Immer auf der Suche nach der dritten Dimension schichtet die Künstlerin Glasfragmente übereinander, löst den Unterschied zwischen Bild und Skulptur Stück für Stück auf – manchmal gezeichnete Gesichter hinter transparenten Scherben verbergend, wodurch diese fast mythischen Glasgesichter unerreichbar scheinen.
Grazile, fast freischwebende Drahtgebilde beziehen den durch einfallendes Licht natürlichen Schatten als “Künstler” mit ein – sich stets verändernd, nie bleibend, immer wiederkehrend und anders.
Die Leinwand und der darunterliegende Keilrahmen werden ihrer bis dato gewohnten Funktion beraubt, die man vielleicht am besten mit der Aufnahme von Farbpigmenten beschreiben könnte. Das grundsätzliche und grenzüberschreitende Denken und Hineinfühlen bestimmen die Arbeiten von Dagmar Kleimann. So ergibt bei ihr die Analyse einer Leinwand eine zuunterst liegende Holzkonstruktion mit darüber gespanntem Gewebe: „Man kann darauf malen, man muss es aber nicht.“ Sie verarbeitet Materialien wie Gips, Glas und Papier, verwendet dazu Gouache, Ölpastellkreiden und ostindische Tusche sowie Blattgold.
Grafiken verwandeln sich zu imaginären Zeichen – werden zur allumfassenden Sprache, die jeder zu verstehen vermeint. Dagmar Kleimann: „Ich setze Bilder zusammen, lege Flächen wie durchsichtige Folien übereinander. Erzähle meine Geschichten in der Gemeinschaft von Wort und Bild, von Form und Farbe. Trenne nicht zwischen Erzähltem und Gemaltem, bin auf der Suche nach dem Ganzen. Benutze unbekannte Sprachen, fremde Zeichen und bleibe dennoch für jeden lesbar.“
Ein Zitat aus dem Gästebuch der Künstlerin beschreibt, welche Faszination von Dagmar Kleimanns Werken ausgeht: „Liebe Frau Kleimann, von der Sprache Ihrer Grafiken und Skulpturen sind wir ganz still geworden. Sehr selten haben wir Arbeiten gesehen, die uns so sehr angesprochen haben.”
Dagmar Kleimann beherrscht viele künstlerische Ebenen: So auch als einfühlsame, lyrische Wortkünstlerin. Unter ihrem poetischen Pseudonym Judith von Tora findet am Sonntag, 31. März findet um 15.00 Uhr eine Lesung von und mit ihr im GrenzBlickAtelier im ps-raum statt.
Judith von Thora präsentiert ihre lyrischen Wortgeschenke, die über die Höhen und Tiefen der Liebe gehen, die Zuhörer auf eine poetische Reise durch die Natur mitnehmen und sie teilnehmen lassen an meditativen Streifzügen über das Feld des Schreibens. „Ich gehe mit Worten spazieren – Hand in Hand. Höre ihnen hinterher, laufe ihnen nach. Ziehe sie aus und kleide sie um. Schlafe mit ihnen ein, und sie füllen das Buch meiner Träume.“
Die Ausstellung wird am Sonntag, 17. März um 15.00 Uhr eröffnet. Alle Interessierten sind zur Vernissage herzlich eingeladen.
Danach ist die Ausstellung wie folgt geöffnet:
Freitag/Samstag/Sonntag, 22./23./24.März 2019 von 13.00 – 17.00 Uhr
Freitag/Samstag/Sonntag, 29./30./31.März 2019 von 13.00 – 17.00 Uhr
Freitag/Samstag/Sonntag, 5./6./7.April 2019 von 13.00 – 17.00 Uhr
Und auf Absprache.
Lesung von Judith von Tora: Sonntag, 31. März 2019 um 15.00 Uhr. Eine Anmeldung wird aufgrund beschränkter Platzzahl empfohlen. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf via info@grenz-blick.eu.
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